Elektromobilität für behördliche Flotten - Das Projekt lautlos&einsatzbereit

Verschiedene polizeiliche E-Fahrzeuge   Bildrechte: Projekt lautlos&einsatzbereit
Der Forderung nach einer nachhaltigen Mobilität können Unternehmen und Behör den mittelfristig nur durch die Integration hybrider und batterieelektrischer Fahrzeuge in ihren Flotten nachkommen. Ein umweltschonender Einsatz dieser Fahrzeuge kann hierbei insbesondere durch die Versorgung der Fahrzeuge mit Energie aus erneuerba ren Energiequellen, wie zum Beispiel lokalen Erzeugungsanlagen, gewährleistet werden. Bislang stellt die Auslegung der Flotten-, Energie- und Ladeinfrastruktur die Planenden, Beschaffenden und Betreibenden von Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur (LIS) jedoch vor große Herausforderungen.

Vor diesem Hintergrund startete das Forschungsprojekt lautlos&einsatzbereit am 1. September 2016. Zusammen mit der Technischen Universität Braunschweig sowie dem Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) wurde der kombinierte Einsatz von Plug-in-hybriden (PHEV) und batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) innerhalb der Polizei Niedersachsens getestet. Die Erhebung von umfangreichen Mess daten hinsichtlich der Mobilitäts- und Ladebedarfe in den Fahrzeugen selbst sowie in der LIS ermöglichte eine fundierte wissenschaftliche Begleitforschung durch die Technische Universität Braunschweig. Im Vordergrund des Forschungsprojektes stand die Fragestellung, ob sich elektrifizierte Fahrzeuge (EV2 ) unter Extrembedingungen, aber auch für den generellen Einsatz bei der Polizei eignen und welche Herausforderungen eine funktionierende elektrifizierte Flotte mit sich bringt.

Wurden in Vorgängerprojekten häufi g Fahrzeuge insbesondere im Bereich der Fiskal fahrten getestet, wurden die Schwerpunkte des Forschungsprojektes lautlos&einsatzbe reit nunmehr in Extrembereichen wie den Einsatz- und Streifendiensten (ESD) sowie den Ermittlungsdiensten (ZKD, KED, KDD) gesetzt. Die zur Verfügung gestellten Projektmittel ermöglichten die Beschaffung von 53 Fahrzeugen und 51 Ladepunkten für die Polizei Niedersachsen und damit die Erprobung in den Einsatz- und Streifendiensten, den (Zentralen) Kriminalermittlungsdiensten sowie in Bereichen mit Stabs- und Fiskalfahrten.

Polizeiliche Fahrzeugflotten werden unter Extrembedingungen betrieben, da Poli zeifahrzeuge grundsätzlich rund um die Uhr verfügbar sein müssen und sowohl ei ner hohen Flexibilität und Fahrleistung, als auch einer Unplanbarkeit hinsichtlich des Einsatzes und der jeweiligen Reichweiten unterliegen. Diese Aspekte verschärfen sich nochmals bei der vergleichenden Betrachtung der unterschiedlichen Anforderungen in den verschiedenen Polizeibehörden. Beispielsweise unterliegt ein Funkstreifenwagen des Einsatz- und Streifendienstes in einem Flächenlandkreis anderen Nutzungsbedingungen als im innerstädtischen Bereich. Darüber hinaus werden die Fahrzeuge durch die häufi gen Nutzerwechsel sehr stark beansprucht. Ähnlich hohe Anforderungen sind in Fuhrparks privater beziehungsweise privatwirtschaftlicher Unternehmen kaum zu finden. Auch innerhalb von öffentlichen Institutionen oder Organisationen kommen solch extreme Anforderungen selten zusammen.

Der vorliegende, innerhalb des Forschungsprojektes erstellte Leitfaden zur integrier ten Planung und Steuerung von Flotten-, Lade- und Energieinfrastruktur wird daher Entscheidungstragende aus Politik und Verwaltung, Fuhrpark- und Ladeinfrastruktur verantwortliche, Flottenmanager sowie Nutzende bei der Planung, der Beschaffung und dem Betrieb von Flotten mit besonderen Anforderungen unterstützen und damit eine Übertragung der erzielten Ergebnisse auf weitere Bereiche mit ähnlichen Anwendungs profilen ermöglichen. In Frage kommen dabei auch Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) wie beispielsweise Feuerwehren, Technisches Hilfswerk und Rettungsdienste. Das Vorliegen einer praxistauglichen Planungsgrundlage für die Poli zei dient damit auch problemlos der Anwendung auf weit weniger anspruchsvolle Flotten.

Das Forschungsprojekt endete am 31.03.2020.

Video zum Projektabschluss lautlos&einsatzbereit

Leitfaden „Elektromobilität für behördliche Flotten“

Der erstellte Leitfaden zur integrierten Planung und Steuerung von Flotten-, Lade- und Energieinfrastruktur „Elektromobilität für behördliche Flotten“ ist frei zugänglich und steht hier zum Download bereit:


Leitfaden lautlos&einsatzbereit (Stand 01.03.2021)

Kontakt:


Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport
Landespolizeipräsidium (LPP)
Referat 26 - Technik und Finanzen der Polizei
Lavesallee 6
30169 Hannover

Ansprechpartner: Oliver Suckow
Mail: oliver.suckow@polizei.niedersachsen.de oder lautlos@zpd.polizei.niedersachsen.de
www.polizei.niedersachsen.de


Technische Universität Braunschweig
Niedersächsisches Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF)
Hermann-Blenk-Straße 42
38108 Braunschweig

Ansprechpartner: Dr. Kerstin Schmidt
Mail: nff-lautlos@tu-braunschweig.de
www.nff.tu-braunschweig.de



  Bildrechte: Projekt lautlos&einsatzbereit
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