Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr
Aktualisierte Kampagne für mehr Sicherheit auf Niedersachsens Straßen
Ministerin Daniela Behrens: „Wer sich berauscht oder betrunken hinter das Steuer setzt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch alle anderen im Straßenverkehr“
Die im Mai 2022 gestartete landesweite Kampagne #FAHRKLAR der Polizei Niedersachsen wurde im Oktober 2024 aktualisiert und um neue Elemente erweitert. Mit der neuen Leitidee „Was ist dein Schlüsselmoment?“ soll ein neues Bewusstsein für Alkohol, Cannabis oder andere Drogen am Steuer geschaffen werden. Im Rahmen der Kampagne berichten fiktive Charaktere auf Plakaten, Postkarten und in den Sozialen Medien über ihren persönlichen Schlüsselmoment und warum sie ganz bewusst auf berauschende Mittel am Steuer verzichten und im Zweifel stattdessen auf den öffentlichen Nahverkehr wie Bus und Bahn umsteigen. Dieser individuelle „Schlüsselmoment“ kann helfen, Leben zu retten und Unfälle zu vermeiden.
Steigende Zahlen machen Maßnahmen dringlicher
Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, sagt dazu: „Die Fahrtüchtigkeit steht schon seit Jahren im Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit in Niedersachsen - und auch in diesem Jahr ist der Handlungsbedarf hoch: Allein 2024 hat die Polizei fast 15.000 Fälle registriert, in denen Alkohol, Cannabis oder andere Drogen die Fahrtüchtigkeit von Verkehrsteilnehmenden beeinträchtigt haben. Diese Verstöße wurden überwiegend im Rahmen von allgemeinen Verkehrskontrollen festgestellt, oft ohne, dass es vorher einen Unfall gab.“
Alkohol, Drogen und die Folgen im Straßenverkehr
Neben den sogenannten folgenlosen Delikten ereigneten sich 2024 4.282 Verkehrsunfälle in Niedersachsen, bei denen der Konsum von Alkohol oder anderen berauschenden Mitteln eine wesentliche Rolle spielte. Besonders beunruhigend: 23 Menschen verloren dabei ihr Leben.
Dazu sagt die Ministerin: „Diese Zahlen verdeutlichen, wie riskant es ist, mit Alkohol oder anderen Drogen in Straßenverkehr unterwegs zu sein. Inwieweit wir dieses Jahr eine maßgebliche Trendumkehr sehen werden, ist anhand der aktuellen Tendenz eher unwahrscheinlich. Die Liberalisierung von Cannabis und die Anhebung des THC-Grenzwertes hat nichts an den Gefahren berauschter Fahrten geändert. Deshalb bleibt es unverzichtbar, das Bewusstsein für die Risiken zu schärfen. Die Polizei setzt weiter auf intensive Verkehrskontrollen und Prävention. Unsere aktualisierte Verkehrssicherheitskampagne #FAHRKLAR ist ein solcher Beleg dafür. Dabei sollen besonders junge Menschen über die Folgen von Drogen- und Alkoholkonsum im Straßenverkehr sensibilisiert werden. Jeder unter uns kann dazu beitragen, das Unfallrisiko zu verringern.“ Dazu Ministerin Behrens weiter: „Wer Alkohol oder Drogen konsumiert, sollte konsequent auf das Autofahren verzichten und alternative Verkehrsmittel nutzen. Auch Fahrgemeinschaften oder die Nutzung eines Taxis sind sinnvolle und sichere Alternativen.“
Die Verkehrssicherheitskampagne mit der neuen Leitidee „Schlüsselmoment“ ist eine Kooperation der Polizeien in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz und wurde unter wissenschaftlicher Begleitung des Instituts für Publizistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz entwickelt.